Nach der Formulierung der Fragen müssen diese typisiert werden. Jede Frage kann einem der vier elementaren Fragetypen zugeordnet werden:
• Auswahlen
• Skala (Rangskala)
• Maßzahl;
• freie Frage
Die Zuordnung zu einem Fragetyp ist allerdings nicht willkürlich, denn der Fragetyp hängt eng mit den Antwortmöglichkeiten zusammen und spielt auch für die Möglichkeiten der späteren Auswertung eine Rolle!
Auswahlen
Bei einer Auswahl werden die verschiedenen Antwortmöglichkeiten genannt, die klare Zuordnungen schaffen, also trennscharf sein müssen. Die Auswahl gibt es in zwei Varianten: Mehrfachwahl und Einfachwahl.
Mehrfachwahl
Mehrfachwahlfragen sind eine Sonderform von Auswahlfragen, bei denen mehrere Antwortvorgaben angekreuzt werden dürfen. Die Mehrfachwahl ist der anspruchsloseste Antworttyp. Allerdings bereitet es viel Mühe und Kopfzerbrechen, die möglichen Antworten zu finden oder sich auf bestimmte Aspekte zu beschränken. Bei den Auswertungen gehen die Möglichkeiten kaum über einfache quantitative Darstellungen hinaus. Bei größer angelegten Projekten kann eine Vorerhebung mit freien Fragen die Unsicherheiten deutlich verringern.
Beispiel:
Eigene Fahrzeuge:
A) Fahrrad
B) Mofa
C) Motorrad
D) Auto
E) sonstiges ___________
Einfachwahl
Einfachwahlfragen sind eine Unterform von Auswahlfragen, bei denen nur eine Antwortvorgabe angekreuzt werden darf. Bei einer Einfachwahl dürfen die Antworten keine Überschneidungen aufweisen, sie müssen eindeutige Klassen bilden. Außerdem muss der gesamte Antwortraum abgedeckt werden, d.h. es muss in jedem Fall eine Antwort angekreuzt werden können. In vielen Fällen sollte deshalb eine Antwort wie “Sonstiges” oder “Andere” in der Antwortliste stehen.
Beispiel:
Geschlecht:
a) weiblich
b) männlich
Skala
Bei Skalenfragen besitzen die Antworten eine innere Ordnung, eine vorgegebene Reihenfolge. Man bezeichnet die Ordnung auch als Rangfolge (Ordinalskala). Dieser Fragetyp empfiehlt sich z.B. zum Erfassen von Stimmungen und Meinungsäußerungen. Zum besseren Verständnis werden die Einzelwerte mit Begriffen versehen. Oft werden nur die beiden äußeren Extreme benannt.
Skalen können eine gerade Anzahl oder eine ungerade Anzahl an Werten besitzen. Gerade Skalen haben keine Mitte und damit auch keinen neutralen Wert. Es lassen sich auch symmetrische Skalen erzeugen, etwa von –2 bis +2. Solche Skalen eignen sich, wenn die Frage eine negativ/positiv Zuordnung zulässt.
Beispiele:
Wie gerne magst Du Schokolade?
sehr gerne 1 2 3 4 5 ganz ungern
Welche Note hast du im Fach Mathematik?
sehr gut 1 2 3 4 5 6 ungenügend
Symmetrische Skala? Soll bei einer Wertung negativ und positiv klar erkennbar sein, dann können Sie eine Skala mit negativem Anfangswert verwenden. Sie sollten bei dieser Entscheidung allerdings berücksichtigen, dass die Skalenausformung einen gewissen Einfluss auf das Antwortverhalten ausübt. Ist die Skala symmetrisch aufgebaut, mit “neutraler Mitte” (z.B. -2 -1 0 1 2), werden unentschiedene (neutrale) Antworten möglich. Wenn Sie keine Mitte vorgeben, also eine Skala mit gerader Anzahl verwenden (z.B. 1 = eher Zustimmung bis 6 = eher Ablehnung), dann fordern Sie vom Antwortenden eine klare Entscheidung.
Alle Werte benennen oder nur die Endwerte?
Die treffende Formulierung aller Zwischenwerte bereitet mitunter Schwierigkeiten. Überlegen Sie, ob Sie wirklich klare und ordnende Formulierungen gefunden haben. Häufig ist es einfacher und besser, nur die beiden Extremwerte zu beschriften. Bei symmetrischen Skalen mit negativem Anfangswert reicht oft ebenfalls die Benennung der Extremwerte. Bedenken Sie auch das Erscheinungsbild auf dem Fragebogen. Die Kreuzkästchen erscheinen bei der reduzierten Beschriftung in aufgereihter Form, mit den Benennungen an den beiden Flanken.
Maßzahl
Maßzahlfragen erfordern eine Maßeinheit. (z.B. Länge in cm, Gewicht in kg oder Zeit in Stunden).
Beispiele:
Gewicht: ___ Kilogramm
Alter: ___ Jahre
Fernsehkonsum: ___ Stunden/Tag
Freie Frage
Freie Fragen (offene Fragen) nehmen eine Sonderstellung ein. Sie können statistisch nämlich nicht automatisch ausgewertet werden, d.h. sie können zwar eingetippt, müssen aber “per Hand” kategorisiert und ausgezählt werden! Ganz verzichten kann man auf freie (offene) Fragen allerdings nicht, denn sie erfüllen hilfreiche Aufgaben. In einer Vorbefragung sind sie für die Konstruktion eines Fragebogens sehr gut geeignet, um alle Interessen der Zielgruppen zu erfassen. Auch können über die freie (offene) Frage Informationen gewonnen werden, die vollkommen unbekannte bzw. bisher nicht bedachte Aspekte erschließen.
(gekürzt)
Quelle: http://www.bpb.de/lernen/grafstat/51677/fragetypen-und-antworten
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